bildhaft 4
Wichtig, sich etwas zu gönnen, von Zeit zu Zeit sich selbst zu beschenken:
durch schöne Kleinigkeiten
langgehegte Wünsche erfüllen
Langsamkeit den ihr gebührenden Platz einräumen
Sich dem Sog der Unruheherde entziehen
Vor allem auch eigene Wege beschreiten
Kindheitsträume endlich wahr machen, dabei sich ein Stück Kind erhalten
Landschaften durchstreifen, auf sich wirken lassen
Neue Möglichkeiten schaffen durch wenigstens vorübergehende Veränderungen
Gegebenenfalls den Rücken kehren: kündigen -- nicht nur äußerlich ...
Eine echte Produktivität
Gierig überall mitzumischen
Die Gremienkultur gesucht
Mit Biergläsern auf den Tischen
Kritiker ganz schnell verflucht
Vor allem wollt man etwas sein
Im Gesang von Seinesgleichen
Weit erhoben über allem Schein
Der Bedeutungslosigkeit entweichen
Stets publiziert aus jenen Runden
Mit Einfachheit die Welt erklären
Blitzlichtgewichter tat so munden
Man bewegte sich in hohen Sphären
Doch mit den Jahren ein Erkennen
Das meiste ist nur Lug und Trug
Sein Leben sinnlos zu verbrennen
In jenem törichten Hexenspuk
Das Elend irgendwann unerträglich
Was einst schien wertvoll nur mehr öd
All die Gesichter ach wie kläglich
In der Erscheinung nur ach wie blöd
Dann wieder einmal eine Tagung
Fühlte sich nur noch ganz allein
Ganz jäh der Stich an Ernücht’rung
Und dies alles soll dann Leben sein
Ein Krümmen in Gehirn und Magen
Hier Antwort schien nun völlig klar
Zum stillen Örtchen sich zu wagen
Sich gut befreien von dem was war
So ließ er sich den Weg halt weisen
In ihm auch Drang nach Änderung
Ganz kräftig einfach auszuscheißen
Sich befreien von dem stinkend Dung
Und wie er einsam dann in der Kabine
Auch gedanklich seine Kreise zieht
Da ruft ein anderer aus der Latrine
Fürderhin er auch jene Gremien flieht
Es sei doch kaum mehr zu übersehen
Zeit für die richtige Erkenntnis prompt
Nie mehr in Zeittotschlag sich ergehen
Einzig Sitzung bei der sicher was rauskommt
Sei befreiend Tun auf des Häusls Schüssel
Auf diesem Weg sei er jetzt ganz richtig
Ein erster Weg zu besserem Lebens Schlüssel
Beizeiten sich fernzuhalten – eben so wichtig
Ach wie gut wenn es einem dann endlich frommt
In all dem geschwätzigen Unrat klarer zu sehen
Die Sitzung wo eben sicher etwas heraus kommt
Als einen Akt der Befreiung fröhlich zu verstehen
Sich niemals genieren beizeiten gut zu fliehen
Die Welt kleinkarierter Kirchturmsichtweisen
Und nicht mit jener Kreatur dann Dinge vollziehen
Sowie was man nicht will auch noch zu lobpreisen
So was immer in all jenen Sälen mag geschehen
Sorgsam prüfe ob man sich da auch stets befreit
Oder dort schlicht nur endet aus tumben Versehen
Und letztlich nicht jene armseligen Kontakte bereut
(14 Juni 2015)
Entenausflug und Möwe auf dem Schaalsee (bei Zarrentin im August 2015)
Stolze Entenmutter spaziert mit ihren Jungen auf der Liegewiese (Unteruhldingen im Juli 2015)
|