Texte 4
Magnolienleuchten
Der Magnolienbaum
Nach endlos scheinend’ Winterstarre
Erwacht zu strahlend neuem Glanz
Vergessen scheint nun das Verblühen
Das Frühjahr windet seinen Kranz
Die Farben spielen ihren Reigen
Dringen in Herz und Gemüt hinein
Erwacht sind auch die trillernd’ Stimmen
So erfüllt sollte schönes Leben sein
Gedanken fernab zerrend’ Düsternis
Hin zu den Träumen aus Ewigkeit
Getragen von Feen aus heller Welt
Auf Fäden froher Ausgelassenheit
Sieh doch wie all die Farben leuchten
Wie mit ihnen deine Sinne glüh’n
Ein göttlich Anblick was für Freuden
O könntest du halt nur ewig blüh’n
Von kurzer Dauer doch dieses Glück
Von Wind und Regen fortgetragen
Es bleibt die Erinnerung allein zurück
Und mit ihr tausend’ bohrend’ Fragen
Weshalb warum und auch weswegen
Ist derart’ Freude von kurzer Dauer
Läßt ziehend’ Schmerzen überleben
Und der Seelenqualen Hagelschauer
Ach könnte gekonnt Zeit verweilen
Ein wenig länger die Pracht erhalten
Nicht immer das Schöne so enteilen
Das Große größer dann gestalten
Warum nicht beständig Tiefe leben
Jene Gefühle endlos heilsam pflegen
Warum nicht fassen die süßen Reben
Freude wie Sinne sorgsam hegen
Sitzend so viel am Magnolienbaum
Seine Zeichen wachsam ganz still lesen
Wirklichkeit trennt sich jäh vom Traum
Und das was ist scheint bald gewesen
Doch jedes Jahr da blüht er uns wieder
Wenn auch kurz jedoch unsagbar schön
Bringt höchste Freuden in all die Glieder
Bis er für immer dann wird vergeh’n
(14. Mai 2013)
|