Schauen und lesen 3
Spaziergang im Regen
Im Regen die Pfade gewandelt,
Perlen auf unseren Gesichtern,
Kinderfüße platschen in Pfützen,
Laubbäume als Regenschirme.
Vergangenheiten einholen,
Gegenwart atmen,
Zukunft hoffen.
Da waren einmal Zinnen,
Uneinnehmbares Mauerwerk,
Schließende Türen.
Im Regen den Burgberg hinab,
Hinein ins Tal des Jetzts,
Anderen Sichtweisen entgegen,
Hoffnungen nacheilen.
(Harding)
Wanderung vor dem Weiterreisen
Heimat vor Ferne erfahren
Gleichsam Rückruf als Zusicherung
Eines lebt erst durch das andere
(Harding)
"... immer nur geträumt von dem, was man sein und tun soll. Und die Zeit vergeht, die kostbare Zeit."
(aus dem Film Hunger nach Leben über das Leben von Brigitte Reimann)
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"Die Sehnsucht zu lieben ist ein Gedanke der ins Unendliche starrt."
(Karoline von Günderode)
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Und vielleicht nun auch das noch:
"Die Schönheit und ästhetische Wirkung eines
langsam gealterten Holzfußbodens ist beeindruckend."
Martim Saar
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Und vorwiegend für den "narzißtisch gestörten Sozialisationstyp" (Thomas Ziehe):
"Der Eltern Segen bauet den Kindern Haeuser."
Wandinschrift im Schloß Schwerin
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Vielleicht doch etwas souveräner nun:
Was machen Sie?
Nichts.
Ich lasse
das Leben
auf mich
regnen.
Rahel Varnhagen
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Und für jene zum Trost, die aus Liebe vorübergehend leiden sollten:
"Die Liebe ist keine tödliche Krankheit, sondern eine strenge Lehrerin. Sie wird nie aufhören, dir Dinge über dich selbst zu lehren."
Erica Jong, Sappho
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In einem Augenblick
gewährt die Liebe,
Was Mühe kaum
in langer Zeit erreicht.
(J. W. von Goethe)
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Die Leidenschaft flieht,
Die Liebe muß bleiben;
Die Blume verblüht,
Die Frucht muß treiben.
(Friedrich Schiller)
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Auch wenn das folgende Bild mit dem dazu gehörenden Gedicht bereits auf den Seiten mit den Gedichten zu sehen ist, sei es auch hier dargeboten; die Reihenfolge sei jedoch dem Sinn dieser Seiten entsprechend: erst schauen, nochmals schauen, wirken lassen, die eigenen Vorstellungen schweifen lassen -- und dann sich erst dem Gedicht zuwenden. (In dieser Abfolge ist mein Gedicht ja auch erst entstanden ...)
Das Kulturpferd
Auf all den vielen geweihten Straßen
Wo einst deutsche Auserwählte saßen
Die Kultur in schwindelnd Höhen trieben
Ihren Geist in endlos große Worte schrieben
Da treibt sich heut das große Staunen
Gepaart mit bedeutsam blickend Raunen
Dort hört man eitel laute Freudensrufe
Und schließlich auch den Hall der Hufe
Die Kutsche gemütlich um die Ecke biegt
Der Gast sich darin in Ehrfurcht wiegt
Doch das Pferd jäh gestört beim Laufen
Von einem garstig stinkend Haufen
Es empört nun mit den Lüstern schnaubt
Die Behaglichkeit ward ihm so geraubt
Denn eifersüchtig will es itzo wissen
Wer das hat auf die Straß’ geschissen
Und so letztlich die Erkenntnis bleibt
Sich immer jemand an etwas reibt ...
(5. August 2010, nach Besuch in Weimar)
Warum nun neben den vielen anderen Aufenthalten in den unterschiedlichsten deutschen Städten auch noch ein Besuch in Weimar, und das als Wiederholung? Dazu eine Bemerkung vorab: Es wird weitere Wiederholungen geben, nicht nur weil es in der Gegenwart so schön erscheint und spiegelt ...
.............. und nochmals Grüße aus dem schönen Weimar ..................
... der Geist dieses Ortes ...
Reiselust
Gezogen zwischen tiefem Suchen
Dem Unbekannten sich hingeben
Ein Stück den anderen Alltag leben
Und nicht in Starre dauernd fluchen
Die Gegenwart ein wenig fliehen
Andere Gegenden kühn erkunden
Lindern Schmerzen aus Heimatschrunden
Dabei nach hellerem Lichte ziehen
Die Unsicherheit ein wenig wagen
Das Unbekannte sich einsaugen
Ein Sehen mit weit geöffnet Augen
Sich selbst über ferne Hügel tragen
Warum im Nah sich stets einengen
Wenn Blüten fern der Zäune winken
Laßt uns aus frischen Bechern trinken
Und vom Einerlei nicht nur bedrängen
Ach auf des Lebens langen Wegen
Ganz einfach nicht nur gleich gerichtet
Vor allem nicht ins Maß geschichtet
Gebe man sich den eigenen Segen
So wollen wir freie Luft genießen
Dabei auch unsere Fäuste ballen
Vor allem nicht in Stumpfsinn fallen
Und sehen wie die Lüste sprießen
Es soll diese tiefe Reiselust erblühen
Sich nicht um alte rostig Ketten scheren
Vielmehr stetig die Horizonte mehren
Wohl dann auch Glück durch dieses Mühen
Träumen und Handeln dann zart vereinen
Sich nicht all den fremden Diktaten beugen
Sondern vom eigenen Schwerpunkt zeugen
Und eigenes Sein auch wirklich meinen
Das Nah und Fern fest im Herzen binden
Den Lebenssinn sich nur selbst benennen
Und Distanzen als solche stets zu bekennen
Sich eigenen Lorbeerkranz aus Leben winden
Über mein Reisen ..., eine kleine Erinnerung ... Seit jungen Jahren bin ich schon immer recht gerne "unterwegs" (dies in vielerlei Hinsicht) gewesen, mußte freilich meine Reisegestaltungen nicht allzu selten einem nicht gerade üppig ausgestatteten Budget anpassen (was jedoch dem Unterwegssein eher gut bekam!). Ich will nicht mit meinen Erfahrungen langweilen oder gar prahlen, jeder versucht halt sein Leben so zu gestalten, wie es ihm möglich ist oder erscheint.
Aber es hat sich, gerade was das Reisen angeht, schon sehr viel geändert; vor allem sind ehedem schöne Ziele zu langweiligen und oft allzu lauten Touristenanlaufpunkte verkommen, aber selbst in einer von Ödhaftigkeit genährten Umgebung läßt sich, oft nur wenig entfernt von den Massen, der genehme Platz zum eigenen Erholen finden.
Da gibt es auch keinen Unterschied zwischen Stadt und Land; bei zumindest einer echten Anstrengungsbereitschaft zum Erreichen selbstgesteckter Ziele kommt man der Erfüllung der eigenen Wünsche in den allermeisten Fällen sehr, sehr nahe. (Aber auf welchem Gebiet der breiten Lebenspraxis trifft dies denn nicht zu?!).
Anstrengung als positive Einstellung zur Gestaltung des wirklich Machbaren. Also gilt: Am Anfang war die Tat? (Erinnern wir uns an faustisches Räsonieren ...)
Oder: Am Anfang war das Wort, der Entschluß? Das Sehnen? Auch ein Stück "NEIN" zu dem, was ist?
Auf jeden Fall gehört zur endgültigen Tat grundlegend die Idee zu dem Hineintauchen in die verzweigten Gedankenstrukturen der "Bedingungen der Möglichkeiten", die es dann realistisch, dadurch mit wenigstens Aussicht auf Erfolg, zu erörtern und abzuklären gilt.
Es sollte freilich nicht verwundern, wenn unter diesen Umständen natürlich stets auch der Gedanke an Zufall, an Glück, an sogenannte "günstige Augenblicke" sich in die Überlegungen einnistet.
Der Altbundeskanzler Kohl (den ich übrigens nicht so sehr schätze, vor allem weil er mit Angela Merkel ein meines Erachtens fast unerträgliches und sehr schlechtes "Erbe" hinterlassen hat) hat einmal gesagt, er sei froh über "die Gnade der späten Geburt" (wobei er an das Dritte Reich dachte, das ihm in den üblen Konsequenzen eben durch diese "späte Geburt" erspart geblieben war). Dafür wurde er -- meines Erachtens zu Unrecht -- heftig kritisiert und verspottet.
Nein, dieser Gedanke über die "Macht des Zufalls" eben zu diesem oder jenem Zeitpunkt Entscheidungen treffen zu müssen, zu können, weil eben die Umstände so (günstig, respektive im negativen Fall ungünstig) beschaffen sind wie sie es jeweils nun einmal sind, erscheint mir sehr wesentlich und zutreffend, jedenfalls durch und durch ehrlich, gewiß auch unter vielen Umständen handlungsleitend.
(Und wer wollte denn aus heutiger Perspektive mit seiner heutigen geschichtlichen Präformation schon mit Sicherheit sagen, wie er, wie sie sich unter anderen Umständen verhalten haben würde! Mehr als Hoffnung auf das jeweils so definierte "richtige" Verhalten kann doch eine derartig gerichtete Aussage kaum ausweisen. Also mehr Nachsicht und mehr kritische Distanz und weniger Besserwisserei gepaart mit falschem Gutmenschentum scheint da schon eher angemessen, auch gegenüber Helmut Kohl, der sich zumindest ehrlich geäußert hat und dabei eine durchaus realistische Sichtweise vertrat ...)
So gesehen ist also auch ist Reisen nicht nur ein Fortbewegen von einem Ort zum anderen, sondern gerade auch die (sich selbst eröffnete) Bewegung im Rahmen der eigenen Lebenslinie, sei der Kontext auch noch so eng umgrenzt oder gefasst (wovon freilich das obige Gedicht nichts wissen will, ja es weist gerade darauf hin, derartige Begrenztheiten zu überwinden, dies mit dem Ziel persönlicher Erweiterung, Weiterung und Läuterung!) und determiniert.
Von Fremdbestimmtheit, die es zu reduzieren gilt, soll hier die Rede sein.
(In diesem Zusammenhang dürfte leicht nachzuweisen sein, daß die Mehrzahl der heute unternommenen "Reisen" derart durchorganisiert sind, daß die Fremdbestimmtheit, das Verwaltet- und Gegängeltwerden der eigenen Person grundlegendes Element ist, also genau das Gegenteil von dem, was mithin unter "Freiheit" verstanden wird.)
Und diese Möglichkeit, sich von Fremdbestimmtheit in mehr oder weniger guten Graden zu befreien, davon befreien zu können, hängt eben sehr wohl sehr oft auch von der von Helmut Kohl so genannten "Gnade" (sei es die späte oder die frühe Geburt, sei es eine momentane Gesetzeslage oder der jeweils gegewärtige gesellschaftliche Entwicklungsstand, also letztlich auch nur affine Sachverhalte zum ersteren!) ab.
Natürlich verlangen die gründliche Analyse dieser komplexen Strukturen ein gewisses Maß an Intelligenz, die Fähigkeit zur "richtigen" Relativierung (wozu das Abwägen von Für und Wider, von der Machbarkeit und Unmöglichkeit, der Umgang mit Frustrationstoleranz, also mit gegebenenfalls notwendigen Bedürfnisaufschub, etc. gehören).
Diese sollte letztlich dann gegebenenfalls auch zu der Erkenntnis führen, daß nicht jede Errungenschaft ausschließlich dem eigenen Sein, der eigenen Leistung zu schulden ist, sondern auch von günstigen Momenten abhängig war / ist. Aber genau das erfordert auch wieder eine weitere intelligente Leistung, nämlich zu erkennen, wann für das jeweilige Individuum so ein "günstiger Moment" gekommen ist, und dies bestenfalls so, daß man dabei nicht zum Opportunisten verkommt und letztlich das aufgibt, was man zu gewinnen erhofft: ein Mehr an Freiheit. (... fast hätte ich geschrieben: ein "Meer an Freiheit" ...., was so falsch ja auch wieder nicht gewesen wäre, nicht wahr?).
Ich erinnere mich gerne an die durch mich unter anderen eine geschaffene Bedingung der Möglichkeit noch intensiveren Reisens, eine elementare Voraussetzung zu freierer Zeitgestaltung durch Einleitung des vorzeitigen Ruhestandes unter Verzicht auf größere, mögliche materielle Absicherung (aber, ganz bescheiden, neben dem Wissen um Möglichkeiten und konkrete Gestaltung derartiger Wege sind die Zeiten zu sehen, die dieses konkrete Wissen bereitstellten, also wiederum auch ein Aspekt der hierzu passenden Geburtsjahrgänge -- in der Kohlschen Diktion "die Gnade der <jeweiligen>. Geburt" -- , der herrschenden gesellschaftlichen Bedingungen und des gelernten Umgangs mit denselben, die Faktoren, die ein weiteres Verbleiben in der Fremdbestimmtheit aus Berufsperspektive multifaktoriell gesehen immer weniger wünschenswert erscheinen ließen (man könnte dies auch schlicht unliebsamen Druck und sich verschlechternde Arbeitsbedingungen nennen), sicherlich auch ein Stück sich exponentiell entwickelnder Abnahme in und mit den Identifikationsstrukturen innerhalb der Tätigkeit -- schlicht: man kann nicht mehr "hinter dem stehen", was da verkauft werden soll und von Lüge behaftet ist -- und den damit involvierten Strukturen, summarisch also letztlich die Frage nach Sinn und Unsinn eines "weiter so" ...)! Verzicht als Gewinn als Losung ...
Aber eines ist unbestritten: Ohne Ziel und ohne die Lust auf Veränderung läßt sich überhaupt nichts erreichen.
In meinem konkreten Fall verdichtete sich die jahr(zehnte)lange Auseinandersetzung mit und über den eigentlichen und lebbaren Sinn des Lebens im Jahre 2005 zu der schönen Fahrt, das Kündigungsschreiben beim Arbeitgeber einzuwerfen, um so dem Reisen, wie es auch immer sich dann gestalten mochte und mag, neue Richtungen und Inhalte zu geben...
Und was richtig oder falsch ist beziehungsweise war, hat man am besten ohnehin selbst und für sich selbst zu entscheiden.
(Wie unverständlich sind mir die politischen Sesselkleber, die, eigentlich die letzte Phase des Lebens längst vor Augen haben müssend, immer noch in dieser Politatmosphäre ausharren müssen, weil sie dem Leben keinen anderen Sinn abgewinnen können und sich nur in der "Geborgenheit" einer doch, was das Gesamtleben betrifft, eher armseligen von intersubjektiven Übereinkünften abgeschotteten Klasse scheinbar oder anscheindend wohl fühlen können... Ausnahmen bestätigen die Regel, so haben sich gerade in letzter Zeit einige Spitzenpolitiker eines Besseren besonnen und sich wieder dem eigentlichen Leben zugewandt, dies freilich bei beneidenswert günstiger materiellen Absicherung durch den Steuerzahler.)
Also doch nun zuletzt, wohl wissend, was historisch zuerst da war und was der Ursprung der Sentenz meinte (und nicht das, was der m.E. hysterische Aufschrei einer den wahren Sachverhalt verkennenden Clique, und sei sie noch so groß und mächtig, in falsch verstandenem Gehorsam unterstellte!), die, wenn auch sehr kursive, Zusammenfassung der Überlegung nach selbstverantwortetem und selbstverantwortbaren Lebenssinn: Suum cuique.
Photos vom Einwurf des Kündigungsschreibens im September 2005, noch ein Jahr Arbeit und dann eine Art Neubeginn ...
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Von Zeit zu Zeit ist "Kündigung" notwendig, unabänderlich. Sei es die innere, sei es, dann noch konsequenter, die äußere. Eine meiner
"äußeren" Kündigungen wird hier anschließend -- etwas anonymisiert -- gezeigt. Natürlich geschah auch jene nach intensiver Beratung
und gewiß größtmöglicher Reflexion (wie ebenfalls seinerzeit das Durchziehen des Antrages auf Kriegsdienstverweigerung --der Begriff
wurde im Laufe der Zeit wohl aus politischen Gründen in Wehrdienstverweigerung, also in eine harmloser scheinende Form umdefiniert --),
denn bei schwerwiegenden und für das weitere Leben entscheidende Angelegenheit sind umfassende Kenntnis und profundes Sachwissen
kompetenter Personen mit das wesentliche Fundament angemessenen Handelns. Hier also nun das besagte Kündigungsschreiben:
Donnerstag, 15. September 2005
EINWURF DURCH BOTEN!
An die Regierung XXX
in YYY
Betreff: KÜNDIGUNG meines bestehenden ARBEITSVERHÄLTNISSES
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich mein bestehendes Angestelltenverhältnis /Arbeitsverhältnis gemäß § 53 (2) BAT zum
30. September 2006 (letzter bezahlter Arbeitstag).
Einwurf bzw. Zugang der Kündigung ist erfolgt durch Boten am Donnerstag, 15. September 2005, so daß meine Kündigung spätestens am 16. September 2005 als erklärt gilt.
Diesen Kündigungstermin wähle ich entgegenkommenderweise deshalb, weil ich in diesem Schuljahr an meiner Schule im Fach Englisch mit drei Abschlussklassen betraut bin (zwei Regelklassen, eine M-Zug - Abschlußklasse) und die Schüler kompetent und kontinuierlich betreut werden und keinerlei Nachteile durch meine Kündigung erleiden sollen.
Sollten Sie diese Kündigung unter Fortzahlung der Bezüge bis einschließlich Ende September 2006 nicht akzeptieren wollen/können, kündige ich, vorbehaltlich einer diesbezüglichen endgültigen rechtlichen Klärung der o.g. Kündigung zum 30. September 2006 (letzter bezahlter Arbeitstag),
hilfsweise bereits zum 30. April 2006 (letzter bezahlter Tag).
Da ich in diesem Zusammenhang weitergehende umfangreiche, meine Zukunft absichernde Regelungen zu treffen habe, erwarte ich Ihre verbindliche Stellungnahme bis spätestens 03.10.2005.
Sollte ich bis dahin nichts von Ihnen gehört haben, gehe ich davon aus, daß Sie meine Kündigung zum 30. September 2006 (letzter bezahlter Arbeitstag) uneingeschränkt akzeptiert haben.
Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis wird hiermit ausdrücklich beantragt. Dieses benötige ich nach meinem Ausscheiden vor allem für zukünftige berufliche Vorhaben.
Die Kündigung geht sowohl an die Regierung von XXX als einstellende Behörde als auch an die Bezirksfinanzdirektion als rechtliche Vertreterin des Freistaates vor Gerichten. Schule und Schulamt erhalten einen Abdruck zwecks Dienstwegverwendung.
Ich bedanke mich heute schon für eine langjährige, freudvolle und - wie ich meine - auch für die mir anvertrauten Schülerinnen und Schüler fruchtbare Arbeitsmöglichkeit. Meine Leistungen und mein Engagement haben gewiß für beide Seiten erziehliche und menschliche Bereicherungen ermöglicht. Als Lehrkraft mit einem breiteren als dem üblichen sozialen und arbeitsmarktbezogenen Hintergrund, wie ihn Lehrkräfte normalerweise ausweisen, war es mir möglich, vielfältig und vorbildhaft zu wirken, wie mir große Teile der Schülerschaft und einige Vorgesetzte immer wieder bestätigt haben. Andererseits ist nicht zu übersehen, daß ich vor dem Hintergrund meiner beruflichen Erfahrungen und Ausbildungsgängen für die mir vertraglich zugeordneten Aufgaben weit überqualifiziert bin und sich diese Schere mit den Jahren immer weiter geöffnet hat, so daß die Folgen von Unterforderung zusehends virulent werden.
An dieser Stelle möchte ich auch das Verständnis von Mitarbeitern der Regierung und der Bezirksfinanzdirektion meinen jeweiligen Anliegen gegenüber hervorheben und mich dafür bedanken. Mein besonderer Dank gilt aber vor allem Schulamtsdirektor Herrn ZZZ (im Ruhestand), der mir auf meinem schulischen Weg stets ein wertvoller und verläßlicher Helfer gewesen ist. An ihm habe ich vor allem seine Geradlinigkeit und seine Berechenbarkeit wie auch seine Menschlichkeit geschätzt.
Leider haben sich in den letzten Jahren die Arbeitsbedingungen schon sehr zum Nachteil verändert. Ich sehe unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen leider keine Möglichkeit mehr, meine pädagogischen Zielsetzungen langfristig so effizient zu verwirklichen wie ich es gerne möchte, dies vor allem wegen großer Defizite in organisatorischer, struktureller als auch personeller Hinsicht. Auch denke ich, daß der Anteil an weitverbreitetem Hang zum Euphemismus schon sehr kontraproduktiv hinsichtlich adäquater Problemlösungsstrategien wirkt.
Mit den - zugegebenermaßen - schwieriger gewordenen Teilen der Schülerschaft könnte man als Pädagoge bei entsprechender Unterstützung sehr gut zurecht kommen, wenn nicht - so meine Wahrnehmungen - ein zu großer Anteil an Wunschdenken, an Selbstdarstellung, ein Ausweichen und /oder Verdrängen von Kritik auf den unterschiedlichsten Ebenen Denkinhalt und damit auch handlungsleitend wäre, so daß wirkliche Verbesserungen mangels gründlicher und kritischer Analyse nicht im m.E. erforderlichen Umfange zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang wünsche ich den dafür zuständigen Stellen zukünftig eine glückliche Hand nicht zuletzt auch bei der Auswahl von Führungskräften und bei der Schaffung von entsprechenden Handlungsspielräumen, so daß beispielsweise Fluktuation als auch Demotivation (z.B. durch geistige Unterforderung einerseits bei z.B. gleichzeitiger unnötiger Belastung durch organisationsbedingte Mängel andererseits) zu Lasten erziehlicher Gestaltungsmöglichkeiten verringert werden können.
Sie werden verstehen, daß ich auf meine Gesundheit und Erhaltung meiner Arbeitskraft auch für die nächsten Jahre achten muß, die unter den gegebenen Zuständen in Gefahr geraten, unnötigerweise in Mitleidenschaft gezogen zu werden; auch wird so sinnlos Kraft für mein pädagogisches Arbeiten im Sinne von Optimierung ‘abgezogen’.
Ich werde mich nach meinem Ausscheiden weiter mit Jugendarbeit befassen und dann wohl auf einer einschlägig unbelastenderen Basis ein sinnvolles Betätigungsfeld ausfüllen, in dem mein Verhältnis von Input und Output effizienter gestaltbar ist und sich obendrein für mich und meinen berufsbiographischen als auch bildungsbezogenen Hintergrund mehr Entfaltungsmöglichkeiten ergeben.
Bis zum Ausscheiden aus diesem Beruf werde ich jedenfalls den anvertrauten Jugendlichen meine volle Kraft und mein ganzes Können, vor allem aber auch meine weitreichenden Erfahrungen zur Verfügung stellen - und dies nicht nur in Hinblick auf erfolgreiche Abschlußprüfungen -, um einen fruchtbringenden Beitrag zu deren Werden und Reifen leisten zu können. Denn die Zukunft dieses Landes liegt - wie der Begriff ‘Zukunft’ schon impliziert - vor allem in dem Potential, das unsere Jugendlichen einmal entfalten können.
Auch Ihnen wünsche ich für die Zukunft alles erdenklich Gute.
Mit freundlichen Grüßen
(J.Buchenau, M.A.)
nachrichtlich: an Schulleitung HS sowie zuständiges Schulamt MMM jeweils durch Einwurf
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Eine 2017-Rundreise mit Spurensuche ...
... in der Wesermarsch ...
Ein Ausschnitt der berühmten Storchen-Baumkolonie in der Wesermarsch (Berne-Glüsing)
Weitere Storchenhorste im Berner Gebiet, unter anderem ein neu erbautes auf dem jüdischen Friedhof (Bild unten Mitte); links der "Riesenhorst" und rechts das Storchennest auf dem Dach eines Pferdegestüts
Bild unten links: Frisch gemäht, das freut den Storch (und andere Vögel) Bild unten rechts: auf dem Giebel war ein Storchenest, welches gewaltsam entfernt wurde; seit Jahren wurde es von einem Storchenpaar erfolgreich genutzt.
... weiter nach Nordfriesland ...
Bild unten links: auf dem Dach von Hoier Boier seit Jahren ein Storchenpaar; Bild unten rechts: nach Jahren der Abstinenz ist das Nest auf dem NABU-Zentrum 2017 wieder von einem Paar besetzt.
... und vielerorts noch ein schönes Stückchen Elbe-Flußlandschaft ...
... beachtenswert im unteren rechten Bild die getrennten Eingänge am Schulgebäude: links für Mädchen, rechts für Jungs. Heute wird das allerdings nicht mehr so gehandhabt ...
... hier die Elbe bei Wittenberge, wo übrigens Modernes und Nostalgie oft dicht beieinander liegen, wie auch die zwei folgenden Bilder zeigen:
... weiter zum schönen Storchendorf Rühstädt, durch die Elbauen ...
... aber auch Lenzen und eine storchen- und wildtierfreundliche Umgebung:
... und weiter nach Linum und Umgebung:
... Abrundung der Erkundungsreise (in Loburg bei Magdeburg):
Das Storchen-Denkmal auf dem Marktplatz in Loburg . Nach einem kleinen Spaziergang durch die durchaus interessante Gemeinde erreicht man dann auch den weithin bekannten Storchenhof. Eine Anlage, auf der ein Verein, gegründet von Dr. Christoph Kaatz, sich intensiv um das Storchenleben kümmert, dies schon seit DDR-Zeiten.
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Wie schön all die Erinnerungen, an Prinzeßchen (diese Ausnahmestörchin, auf meinen Storchenwebseiten*) mehr über sie; vor allem aber lesenswert ist auch die äußerst schöne Erinnerung an diese Störchin, geschreiben von Erika Herbst, die ihr Leben so innig und aufopferungsvoll den Störchen gewidmet hatte, die Replik nachzulesen u.a. auf der Webseite des Storchenhofes Loburg), an die "Chefin" auf dem Storchenhof: die Pflege-Störchin Karoline (nach langem Leben auf dem Storchenhof am 3. Mai 2018 verstorben ; sie lebte auf dem Storchenhof seit 03.08.1988, wurde damals wegen einer irreparablen Flügelverletzung aufgenommen), an Fortuna (pflegebedürftiger Kranich, siehe Bild hier), und, und, und ... Natürlich auch an all jene, die diese wertvolle Arbeit für die Störche erst möglich gemacht haben und weiter fortführen. Die Bilder hier sollen diese Erinnerungen an all die Eindrücke wenigstens ein klein wenig auszudrücken helfen; nichts geht jedoch über das unmittelbare, persönliche Erleben! Wie wäre es, sich einmal selbst an all den einschlägigen Orten und Stellen von all dem Wirken für Störche und die Umwelt einmal selbst zu überzeugen?! Und meine ganz besonderen Gedanken an dieser Stelle auch an Malve (die FÖJlerin) mit ihrer ruhigen, besonnenen Art sowie ihrem fleißigen Einsatz für das Wohl der Störche und all die anderenTiere. Ich hoffe, du gehst einen für dich guten Weg.
*) zum Beispiel auf meiner Webseite "Storchenleben", dort dann unter "Aktivitäten für Störche", dann zu "Storchenhof Loburg". Meine weiteren Webseiten über Störche, Schwäne und Kraniche u.a.: Storchenruf; Storchenszene; Storchblick; natürlich wende ich mich auch auf allen meinen anderen Seiten der Fauna und Flora zu, denn immerhin ist dies wohl die wesentlichste Grundlage für eine gute Lebensqualität auch für uns Menschen ...
... und dann auch wieder daheim ...
... zwischen zwei Geschwindigkeiten ...
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