Schauen und lesen 7
Aus dem Film "Kronprinz Rudolphs letzte Liebe" eine dem Kronprinzen unterlegte Aussage:
"Wir leiden alle an uns selber und gehen dabei langsam zugrunde."
Du sagst: Der Thron sei lockend?
Für den weisen Mann
Mitnichten!
(Euripides)
Der Weiseste ist der,
dem selbst einfällt,
was er braucht.
(M.T. Cicero)
Jedermann ist begierig,
endliche Ruhe zu finden,
aber manche Menschen sind so träge,
daß sie das Endziel
An den Anfang stellen.
(Antoine Comte de Rivarol)
Jeder Misthaufen ist das Zentrum der Welt,
wenn der richtige Hahn drauf kräht.
(Wolf Biermann)
Am Ziel deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen:
dein Wandern zum Ziel.
(Marie von Ebner-Eschenbach)
"Wer seine Träume verwirklichen will, muß wach sein."
(Michael Pfleghar)
... gut und auch richtig gebrüllt, Löwe; wachen wir also zur Abwechslung wieder einmal auf ,
zumindest vorübergehend, und dies nur in gesunder Abwechslung ...
Warnungen gibt es, die gibt's gar nicht ...
(aber anscheinend doch ab und an notwendig)
Wir wollen jedoch nicht voreilig urteilen: Irgendwann, irgendwie und irgendwo müssen derartige Warnungen ja ihren Sinn gehabt haben! Und seien wir doch einmal aufmerksam und ehrlich: Wir finden immer wieder unliebsame Zeitgenossen und ebensolche Zeitgenossinnen auch heutzutage, bei denen diverse Warnungen höchst angemessen sind, Warnungen, deren Notwendigkeit wir uns in unserer kühnsten Phantasie (selbstherrliche Bevormundungen ignorierend -- nicht: Fantasie!) nie und nimmer ausgedacht hätten, weil als überflüssig und absurd eingestuft. Aber dann kommt die Wirklichkeit immer wieder und belehrt uns eines Besseren und zwingt zu einschlägigem Handeln.
Hier wache ich:
"Es ist so viel Wahnsinn auf unseren Straßen!"
(Aussage eines Kenners der Psychoszene, als er mit zweibeiniger Vielfalt einmal mehr konfrontiert wurde)
Nun wieder einmal mehr --- Versuch einer Interpretation:
Doch auch sich immer wieder zum Angenehmen hinwenden:
... d e r Engel der Stadt hat
Mittagspause, ruht sich aus
an meiner Schulter, sagt
mit seiner Feuerstimme,
sähe ich durch Deine Augen,
ich gäbe Dir meine Flügel ...
B e r nd J ä g er
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