Schauen und lesen 8
(Vorbemerkung: Die beiden Bilder, zu denen ich im Folgenden meine Eindrücke wiedergebe, sind in Paris in zu einem Kunstmuseum umgebauten alten Bahnhof zu sehen: Musée d'Orsay. In diesem Museum sind unter anderem auch Werke von Pierre Auguste Renoir, Edgar Degas, Claude Monet, Èduard Manet, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Èmile Friant, Ferdinand Hodler, Edward Burne-Jones, Louis Majorelle und Auguste Rodin zu sehen. Delville hat sein Gemälde übrigens einem Museum geschenkt, während Rochgrosses Kunstwerk ihm vom Staat für das Musée du Luxembourg abgekauft wurde.)
Anmerkungen zu
a) Jean Delville, L'ecole de Platon (1898)
(um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden, habe ich das Gemälde hier nicht dargestellt; es ist aber im Internet einfach zu finden.)
Das Gemälde des Belgiers Jean Delville (geboren 1867 in Louvain / Leuven / Löwen; gestorben 1953 in Forest bei Bruxelles) wurde von ihm "L'Ecole de Platon" benannt und sollte ursprünglich die Sorbonne schmücken, was jedoch nie realisiert wurde.
Man kann das Bild heute in Paris im Musée d'Orsay (umgebaut aus dem ehemaligen architektonisch sehr schönen Bahnhof La Gare d'Orsay) betrachten.
Der Titel scheint eine eindeutige Orientierung des Bildes zu suggerieren: Eben die Schule Platons, diese Vereinigung von Philosophen unter der Führung und Anleitung des altehrwürdigen Platons.
Bei genauerem Hinsehen entdeckt man sehr schnell (Vielleicht auch deshalb die negativen Kommentare zahlreicher Betrachter des Bildes wie z.B. "abstoßend", "scheußlich", "schrecklich", "kitschig" -- dies natürlich in unterschiedlichen Sprachen ---!?), daß es sich wohl kaum um Platon und seine Schüler hier handelt, sondern vielmehr um den Versuch, die "wahren" Intentionen nur verschlüsselt (dennoch bei einiger geistiger Anstrengung gut dechiffrierbar!) bildnerisch darzubieten, um eventuelle Anfeindungen, Rechtsstreitigkeiten oder gar mehr (wir erinnern uns an die gegenwärtigen Gewalttätigkeiten und Aufrufe zur Gewalt bei der Bearbeitung und der einschlägigen politischen Korrektheit zuwiderlaufenden Interpretation von Glaubensassoziationen, besonders was muslimisch fundierte Glaubens- und Gesellschaftsdefinitionen angeht!) aus dem Wege zu gehen.
Nein, das ist NICHT Plato, das sind NICHT seine Schüler. Die Körperhaltungen und das verbreitete Desinteresse der Schüler an der Hauptperson (vorgeblich: Plato) dürfte für Partizipation an einer Philosophieschule kaum typisch oder gar handlungsstiftend sein. Philosophische Kompetenz und die sich daraus ergebende und daran orientierte Performanz schaut anders aus. Sie wäre -- und dafür zeugen die überlieferten philosophischen Werke aus jener Epoche sehr deutlich! -- ein Lauschen, ein Ringen um Rede- und Gegenrede, gelebtes Interesse an der geistigen Materie, also auf jeden Fall eine Abkehr von alltäglicher Ungezwungenheit und geübter Gleichgültigkeit.
Man vergleiche Delvilles Bild, nur was Ausdruck und Körperhaltung betrifft, beispielsweise einmal mit Raffaels "Philosophenschule von Athen", entstanden etwa 1510 und in der Stanza della Segnatura des Vatikans zu besichtigen (dabei viel Geduld mitbringen, vor allem auch was den Andrang betrifft ...).
Also: Wenn nicht Platon und seine Schüler -- wer oder was dann? Die Antwort scheint einfach, vor allem wenn man die vielen Darstellungen religiöser Personen, die figurhafte Ausarbeitung jener, in der Kunst durch die Jahrhunderte sich vor Augen hält.
Was uns da glauben machen soll (allerdings -- ich wiederhole mich -- nur vom Titel, nicht von den tieferen Intentionen des Künstlers her), es handele sich um Platon (vergleichen sollte mal nur seine überlieferte Büsten und die Gesichtszüge sowie die Haupthaargestaltung!) und emsige oder gar äußerst ehrgeizige Philosophieschüler, ist faktisch etwas gänzlich anderes: Es ist der (homosexuelle) Jesus mit seinen (ebenfalls schwulen) männlichen Gefolgsleuten.
Belgien war im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert eines der großen Zentren des Symbolismus und sowohl die malerischen als auch die schriftstellerischen Tätigkeiten Delvilles zeigen, daß er, besonders in der Zeit zwischen 1880 und 1890, hier eine besonders extrem esoterische Position eingenommen hatte; dies mag durch seine Begegnungen mit dem symbolistischen Milieu und den dort gemachten Bekanntschaften in Paris noch verstärkt worden sein. Es waren nicht zuletzt diese Erweiterungen seiner Erfahrungswelt, die ihn zunehmend Abstand vom Naturalismus, den er in seiner akademischen Ausbildung sich gründlich erarbeitet hatte, nehmen ließen.
Zweifellos fühlte sich Delville vorwiegend einer suggestiven denn einer beschreibenden Kunstvorstellung verpfichtet. Und das läßt sich bei der Interpretation dieses Gemäldes sehr gut nachvollziehen.
Jesus ist vollständig bekleidet, in rosafarben Tuch gehüllt, ein blaugefärbtes Hemdchen verhindert den Blick aufs nackte Fleisch bis hin zum Halsansatz am Ausschnitt, den der Umhang ansonsten freigeben würde. Gönnerhaft seine Gestik. Wallend und dicht sein Haar. Füllig der Bartwuchs, sowohl an Backen- als auch an Kinnpartie. Die Gefolgsleute fast alle mehr oder weniger nackt, in lasziver Körperhaltung, Hautnähe zum Nachbarn suchend. Also alles andere eine "Gesprächszeremonie", geschweige denn eine Möglichkeit, auch nur Ansätze zu gar diskursiver Auseinandersetzung zu entdecken! Im Hintergrund üppige Natur, die Farben abundant bis an die Grenze des Kitschigen gehalten (vielleicht, je nach Definition, sie auch überschreitend!), und der unverfängliche Lust assoziierende Pfau hat auch seinen Platz im Gemälde erhalten.
Philosophenschule sieht anders aus! Das wird unmittelbar deutlich! Zumindest für diejenigen, die wenigstens eine vage Vorstellung dessen haben, was philosophische Auseinandersetzung bedeutet.
Nicht einmal epikuräischen Lebensfrohsinn vermag ich in dem Bild zu entdecken; dazu fehlen einfach die hierzu üblichen Zutaten wie wir sie aus entsprechenden Gemälden kennen: Wein, üppige Gartenprodukte, Lockerheit im Sein, Gelassenheit im sozialen Miteinander, aber auch naturalistische Farbgebung.
Zwei Männer mit von Blumen bekränztem Haar, sinnlich aufgeschlossen, gleich den anderen, die an diesem sozialen Geschehen teilhaben wollen, dies in jeweils verschiedenen, Nähe zum gleichgeschlechtlichen Wesen suggerierenden, Körpersignalen. Zwei deutlich sichtbare und baumelnde Schwänze und einige Knackhintern sprechen die deutliche Sprache der Nacktheit, mit wenig Phantasie lassen sich die anderen nur leicht verhüllten ebenfalls entblättern -- allerdings nur für jene, die dazu Lust verspüren ...
Also kein Platon, keine Philosophenschüler. Zumindest in diesem Werk nicht. (Auch wenn natürlich die Homosexualität Platons und die einiger seiner Zeitgenossen auch bekannt sein dürfte und sollte.)
Warum aber dann diese allegorische Darstellung von Jesus und einigen seiner Gefolgsleute? Darüber kann und mag ich nur rätseln. Gewiß werden auch Empfindungen von religiös stärker gebundenen -- und vor allem der Relativierung gegenüber anderen Meinungen und Deutungen unfähigen -- Personen durch derartige Kunstwerke verletzt. Aber dies darf keineswegs zu Verboten oder gar kriminellen Verhaltensweisen als Folge von tatsächlicher oder auch nur eingebildeter Gegnerschaft führen! Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten, über Lebensschwerpunkte jedoch ebenso. Wie auch über Alltagspragmatik. Ebenso über die (historischen) "Werte", die man einer Person zuschreiben möchte und kann.
Sehen wir dieses Werk einfach "nur" als das an, was es mit sicherheit auch ist: ein Moment zur Erzeugung kognitiver Dissonanz. Und diese sollte ja folgerichtig zum Nachdenken zwingen. Sollte! Leider ist eine derartige Reaktion wohl nicht die Regel, sondern bedauernswerterweise vielmehr eine große Ausnahmeerscheinung, ein Faktum, das sehr zu bedauern ist ...
Man kann mit relativer Sicherheit davon ausgehen, daß jene Betrachter mit ihrem "disgusting", "terrible", "dreadful", "merde", "ordure", "eine Zumutung", "unverschämt", "Blasphemie" (um nur einige der Begrifflichkeiten zu nennen, deren ich mich bei meiner etwa halbstündigen Betrachtung in jenem Raum erinnere) wahrscheinlich mehr Information über sich selbst preisgeben als über ein qualitativ orientiertes Betrachtungsbemühen.
Ein Besucher des Museums schrieb im Internet einmal über dieses Werk: "There is something in this picture to offend almost everyone." Und über die Haltung der Körper und der Farbgestaltung äußerte er sich wie folgt: "People who love pastels? Sure: no one is that color. People with an amateur's understanding of anatomy? Sure: no one could stand, sit or slouch like that. (...) In the same room there is (...) and a couple of other paintings of similar weirdness."
Na ja, Körperhaltungen gibt es unzählige und variantenreiche; sicherlich auch die dort im Bild gezeigten. Und die Wahl der Farben dürfte eben nicht einem naturalistischen Malverständnis geschuldet sein (und nur aus einem naturalistischen Malverstehen heraus ließ sich diese Farbenwahl dann entsprechend disqualifizieren, wie ich meine.). Und ich wünsche dem Kritiker, daß seine eigene Anatomie nur halb so natürlich und schön ist, wie die der im Bild gezeigten Personen ... Versteht er unter "weirdness" allerdings überwiegend "Seltsamkeit", "Unheimliches", dann sollte er zumindest aus der sich daraus ergebenden kognitiven Dissonanz etwas mehr machen können, als schubladenhafte Auseinandersetzung mit dem Dargebotenen. Da verfuhr ein anderer Besucher schon tiefgründiger, wenn er festzustellen glaubt, "the titel (von diesem Bild, d.V.) no doubt prevented the inevitable lynching that would have occurred hat Delville entitled it 'Jesus and his Disciples', but also allegorizes connections between homosexuality, platonism, and early christianity which form part of the canon of aestheticism." Darüber lohnt sich dann wirklich tiefer nachzudenken.
Vielleicht noch abschließend ein ganz persönlich gemeinter Aspekt: Ich vermag mit Homosexualität und nackten Männerkörpern wirklich nichts anzufangen. Hätte ich mir also ein Bild mit lauter schönen nackten Frauen wünschen sollen? Nur um dem zu begegnen, was ich problemlos, was heißt: problemlos, was ich mit (ungestörtem) Genuß erfahren kann? Vielleicht statt diesem Platon-Jesus dann die Sappho in weiblicher Formvollendung in der besten aller Vorstellungswelten --- und ich selbst gar mittendrin? Wahrlich -- für mich ein schöner Gedanke, ein Glanz von Vorstellung! Aber mal langsam und vor allem sehr, sehr nachdenklich; dann erübrigte sich allerdings jegliches Bemühen um ein besseres Verstehen von Welt (und darunter fällt auch das Bemühen um das Verstehen des eigenen Selbst!), wenn man ohnehin nur das vorgesetzt bekommen möchte (und sucht), was weitestgehend oder gänzlich problemlos den eigenen begrenzten Horizont nicht fordert, was einen nicht zum Ausbruch aus eigener Geistes- und Gedankenwelt zwingt.
u n d
b) Georges Rochegrosse, Le chevalier aux fleures (1894)
(um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden, habe ich das Gemälde hier nicht dargestellt; es ist aber im Internet einfach zu finden.)
In demselben Raum also nun ein weiteres Bild, das der weiter oben zitierte Betrachter zumindest mit dem Begriff "weird" abqualifiziert.
Auch hier spürt man den Einfluß des Symbolismus. Rochegrosse hat sich von Richard Wagners Parsifal ausgehend dieser Arbeit gewidmet. Wir sehen Parsifal, der als keuscher Held immer wieder versinnbildlicht wird. Es ist ja bekannt: Er wollte den Gral erkunden. Zunächst mußte er jedoch aus dem Schloß des Zauberers Klingsor fliehen. Dabei tötete er die Wächter. So kurz die Geschichte.
Im Gemälde nun dieser heldenhafte, keusche Mann, inmitten von Schönheiten; Blumenmädchen, deren Körper nur zu geringem Teil unter der Pracht der Rosen, Iris, Pfingstrosen, Narzissen. Veilchen, Tulpen und einigen Hortensien verborgen sind. Sie wirken verführerisch. Die Szene strahl Lust aus. Und inmitten, wie schon gesagt, all jener nacktschönen Femmes Fatales der Ritter der Tugend, des Entsagen-Könnens, der Abstinenz. Psychologisch könnte man ihn als Meister der Sublimation sehen (dies zumindest im Augenblicke des Geschehens auf dem Kunstwerk)
Keine Düsterheit, keine von Tragik inspirierte Zeichnung der Personen, wie man sie aus anderen durch Richard Wagner beeinflußten Gemälde häufig kennt! Rochegrosses Grundgedanke war, die Szene eben nicht so zu gestalten, daß das Ideal, nämlich den Verlockungen des Augenblickes zu widerstehen, beeinträchtigt worden wäre. Ihm war wichtig, den Helden als gänzlich rein und integer darzustellen. (Freilich: zu der vorangegangenen Geschichte mit der Ermordung der Wächter paßt dieses Bild nicht so ganz ... Aber das Wagnersche Textbuch war laut eigenen Worten nicht das Bezugsmoment Rochegrosses -- es ging ihm nur um diese Szene, isoliert von all dem anderen Geschehen dargestellt.
Landschaft und Vegetation erscheinen in der Darstellung überwiegend am Impressionismus orientiert, das Thema scheint freilich "realistisch" -- eben gemäß der Helden- und Tugendvorstellung! -- angegangen zu sein.
Daß die gezeichneten Verführungskünste der Blumenfrauen einen Großteil des Publikums nicht unberührt lassen würden, davon konnte und kann man ausgehen. Die sinnliche Dimension kommt im Bild meines Erachtens sehr gut zur Geltung.
Hier findet der Betrachter vielleicht dann die Lust nach seinem Gusto, wie er sie im Bild von Delville nicht nur wegen der homoerotischen Tendenz vermißt hat. Allerdings bleibt auch hier die Lust letztlich auf der Strecke, denn der "Held" bleibt "tugendhaft", modern gesprochen: er lehnt alle ihm leicht offerierten Angebote ab. Eine Meisterleistung an Standhaftigkeit, wie sie wohl nur in der Kunst unter Abstraktion aller diese ausschließende Kräfte und Lockungen gemeistert werden kann. Sozusagen eine Art photographisches Festschreiben des Moments, der kein Vorher und vor allem kein Nachher kennt. Es bleibt nur die Deutung: der keusche Ritter ist standhaft geblieben, hat sich welchem Ehrenkodex auch immer unterworfen (oder unterwerfen lassen). Und genau an dieser Stelle wird so mancher (männliche) Betrachter, vielleicht auch so manche Betrachterin, eine Art märchenhaften Stillstands erkennen, herausgelöst aus einem Kontinuum von Handlungsmöglichkeiten -- oder sollte ich besser sagen: Handlunswahrscheinlichkeiten.
Anders gefragt: Wer möchte wirklich DIESER HELD sein und in Anbetracht all der Schönheit und Lockungen nicht viel lieber in die frische Natur sinken, sich fallen lassen? Oder ganz banal: Wann ist Standhaftigkeit wertvoll und wann wird sie nur zu einem Torso?
Das Werk war zu seiner Zeit auf breiter Ebene erfolgreich, scheint also auch den Zeitgeist getroffen zu haben.
W E I H N A C H T (E N) 2012
(24. Dezember 2012)
Weihnachtslamento 2012
Wie sie fast überall von Frieden und Nächstenliebe reden
Ihre Beschwichtigungsmaskerade stolz in Kameras recken
Sich mit ihren Wörtern wettbewerbshaft gierig befehden
Keiner dieser Pharisäer will sich vor den anderen verstecken
Seht hin wie aus ihren Lefzen honigtriefend Worte rinnen
Wie sie Geschichten erfinden welche märchenhaft nebulös
Mir stellt sich die Frage sind jene vielleicht gar von Sinnen
Oder in ihrem herrschend gierig Trachten nur unendlich bös
O höret die Botschaften saugt sie recht kritisch tief in euch auf
Versucht zu ergründen weshalb sie alljährlich so schwätzen
Wie sie in ihren Pfründen sich aalen ganz feist und zuhauf
Und vor allem in der Bedeutung sich so gänzlich überschätzen
Wie schön wäre es könnte man all ihrem Gerede nur glauben
Und einfach an solch winterlich Tagen einmal nicht motzen
Doch von denen lasse ich mir meinen Geist wirklich nicht rauben
Und ihr Tun und Gehabe find ich eben einfach nur zum Kotzen.
(Dezember, 24. bis 27. 2012)
"O Weihnacht, wie fern von all dem, was die meisten Menschen denken, tun, leben und wirklich erhoffen."
(Thomas Fagusarua)
Weihnachten
Das Christkind irrt
irgendwo im All
verlassen
hin und her
Hienieden dessen
selbsternannte
Stellvertretungen
als Popanz
und Marktgekreische
Selbst der Schnee
ist ihnen geflohen
weigert sich
mitzuspielen
in dem Unrat
aus Kommerz
Anbiederung
und Scheinheiligkeit
Fordern
Erheben
Auferlegen
Verpflichtungen
Knechtung
Vergewaltigung
Anpassungsorgien
Widerworte
nicht geduldet
Eigene Pfründe freilich
unangetastet
Diese Macher der
normativen Setzungen
Jenes Blasorchester
ekelhafter Töne
(24./ 27. Dezember 2012)
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Und doch, wer wendet sein Herz nicht gern der Zukunft zu, wie die Blumen ihre Kelche der Sonne.
Heinrich von Kleist
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Verläufe ...
Der Kirchhof (Auszug)
(von: Wilhelm Friedrich Waiblinger)
Die Ruh' ist wohl das Beste
Von allem Glück der Welt,
Was bleibt vom Erdenfeste,
Was bleibt uns unvergällt?
Die Rose welkt in Schauern,
Die uns der Frühling gibt,
Wer haßt, ist zu bedauern,
Und mehr noch fast, wer liebt.
"Und ich für mein Teil, soviel weiß ich,
ich würde mir immer sagen, man muß
auch von der Jugend nicht mehr verlangen,
als sie leisten kann."
(Theodor Fontane, Unwiederbringlich)
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